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_________ bericht: Improvisationstheater |
Tatwort |
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Opernarien im Waschsalon, Parkbänke verseucht mit Wühlmasugift, Löwen, die zum Metzger werden - Situationen, die der Phantasie entspringen und diem man sich sonst nur in seinen Träumen ausmalt, werden jeden Sonntag abend auf die Bühne des Tatwort-Improvisationsthetares gebracht. 
Das Publikum ist gefordert, spontane Einfälle und Assoziationen auszusprechen ... schon entsteht daraus einer Szene, die immer wieder mit unerwarteten Wendungen überrascht. Dass die meisten studentischen Darbietungen solcher Art dieses Midlife-Ensemble wohl sicher im puncto Humor übertrifft, wird durch überragende pantomistische Einlagen und gekonnte Chansons wettgemacht.
Alles in allem ein "must see", was die Kleinkunstszene Münchens angeht - nicht zuletzt durch den historischen Aspekt unterstrichen wird, dass auf dieser Bühne einst kabarettistische Berühmtheiten wie Karl Valentin etc. auftraten.
Jeder Improtheater-Abend gestaltet sich, je nach Kreativität und Spontanität der Schauspieler und des Publikums anders - wer von 0-8-15 Improtheater trotzdem genung hat, den verweisen wir auf den 6. Mai, an dem unter dem Motto "Theatersport" ein Wettbewerb zwischen der Münchner Truppe und Gästen aus Hamburg stattfinden wird.
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_________ rezension: Staatsoper München |
W. A: Mozart: Le nozze di Figaro (ital.) |
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DIE INSZENIERUNG (Dieter Dorn):
modern und traditionell, gekonnt gemeistert
DIE MUSIK (Ltg.: Ivor Bolton):
ein einzigartiger Tenor überzeugt, dominierend und humorvoll, umrahmt vom süßlichen Sopran der Mozart-Arien.
äußerst empfehlenswert!
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_________ rezension: Die Liebenden des Polarkreises |
Die eiskalten Zyklen des Herzens |
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Ein roter Bus, quietschende Reifen, der Tritt auf die Bremse, zwei Köpfe, die nach vorne fliegen ...
Ein Vater eröffnet seinem achtjährigen Sohn Otto, dass er sich von seiner Mutter trennen wird.
Die gleiche Szene einige Zeit späte, der gleiche rote Bus: Otto überwindet seine Scheu und berührt seine Kindheitsliebe Ana, die Tochter der neuen Frau des Vaters.
Zum Schluß ein roter Bus in einer finnischen Stadt in der Nähe des Polarkreises: eine tote Ana liegt auf der Straße. In ihren Augen spiegelt sich das Gesicht eines entsetzten Otto ein Kreis schließt sich.
Dies ist nur ein prägnantes Beispiel für die Thematik dieses Films: so wie die Mitternachtssonne in der Polarnacht einen Kresi am Horizont vollzieht, so gestaltet sich das Lebensschicksal in Zyklen.Trotz einer unter diesen Gesichtspunkten plötzlich sinnhvoll erscheinenden Welt muß die ewige Liebe eine Illusion bleiben.
Der Film besticht durch eindrucksvolle Kameraeinstellungen, durch humorvolle Momente, die schauspielerische Leistung der Kinder und durch die schönen Landschaftsaufnahmen der finnischen Natur.
Leider verliert der Film "Los amantes del circular polar" durch auffällig konstruierte Szenen stellenweise seinen Reiz. Am Ende bleibt das Gefühl, für zwei Stunden in die Welt eines modernen Märchens entführt worden zu sein.
Regie: Julio Médem
Darsteller: Najwa Nimri, Fele Martinez, Nancho Novo
Buch: Julio Médem
Kamera: Gonzalo Berridi
Musik: Alberto Iglesias
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_________rezension: der krieger und die kaiserin |
Der Krieger und die Kaiserin |
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Sissi arbeitet in der Psychiatrie, hat nie eine andere Welt gesehen. Bodo ist ein arbeitsloser Ex-Soldat, vom Leben völlig desillusioniert. Bei einem Autounfall rettet Bodo Sissi das Leben, dieser Vorfall schweißt die vermeintlich Inkompatiblen für einen Moment zusammen. Danach ist die Welt verändert, und Sissi will mehr als einen Augenblick. Doch Bodo will die junge Frau nicht an sich ranlassen.
War "Lola rennt" die Liebe auf den ersten Blick, dann ist "Der Krieger und die Kaiserin" die Liebe auf den zweiten Blick. Ein Film, der einem sperrige Figuren hinknallt - eine wie in Trance lebende Krankenschwester und einen verstörten Rüpel. Ein Film, der wenig erklärt, kaum Möglichkeit zur Identifikation bietet und einen doch magisch in den Bann zieht. Noch Tage nach der Vorführung geistern einem Bilder im Kopf herum: Bilder von der leicht versponnenen Krankenschwester, die so hartnäckig und unbeirrbar um ihre Liebe kämpft. Außerdem stellt man sich plötzlich genau die Fragen, die Tom Tykwer im Film stellt: Was ist Schicksal, was Zufall? Und: Wie kann man beiden ins Handwerk pfuschen? Der Krieger und die Kaiserin ist sehr langsam erzählt, vielleicht kommt man deshalb erst nach und nach darauf, wie ausgeklügelt, weise und wunderbar dieser Film ist. Nichts für die breite Masse? Franka Potente sagt dazu: "Ich glaube, dass das Publikum oft unterschätzt wird".
Regie: Tom Tykwer
Darsteller: Franka Potente, Benno Fürmann, Joachim Król, Jürgen Tarrach
Buch: Tom Tykwer
Kamera: Frank Griebe
Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek, Tom Tykwer
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